
Carina Stöttner beim Handelsblatt KI Summit: Künstliche Intelligenz braucht Führung, Werte und Experimentierräume
Beim Handelsblatt KI Summit 2023 trafen sich führende Köpfe aus Wirtschaft, Technologie und Forschung, um über die Zukunft der künstlichen Intelligenz in Unternehmen zu diskutieren. Mitten im Diskurs: Carina Stöttner, Geschäftsführerin von Themis Foresight, Zukunftsforscherin und gefragte Rednerin für Technologie, KI und Foresight.
In einer hochkarätig besetzten Panel-Diskussion mit Mattias Ulbrich (CIO von Porsche) und Sven Mulder(Geschäftsführer SAP Deutschland) ging es um Chancen und Risiken, aber auch um die Voraussetzungen für eine verantwortungsvolle KI-Nutzung im Unternehmenskontext.
„KI braucht klare Rahmenbedingungen – technologisch, ethisch und kulturell. Nur dann kann sie wirklich produktiv und vertrauenswürdig sein.“
– Carina Stöttner
Foresight trifft Realität: KI braucht Führung und Mut zur Gestaltung
Die Diskussion machte deutlich: Die Implementierung von KI ist kein Selbstläufer. Es braucht Führungspersönlichkeiten, die sowohl technologische Visionen als auch ethische Leitlinien in die Unternehmensstrategie integrieren. Dabei betonte Carina Stöttner die Bedeutung von Experimentierräumen:
„Mitarbeitende müssen mitgenommen werden. Räume, in denen mit KI gearbeitet, gespielt und getestet werden darf, nehmen die Angst und bauen Vertrauen auf.“
Auch das Thema Angst vor KI war zentral: Weltuntergangsszenarien rund um eine „allmächtige Superintelligenz“ greifen laut Stöttner zu kurz. Es brauche vielmehr eine differenzierte Debatte über verschiedene Zukunftsszenarien der KI – und einen realistischen Blick auf Chancen, Grenzen und Gestaltungsspielräume.
EU AI Act – Innovation nicht ausbremsen
Ein weiteres zentrales Thema war der geplante EU AI Act. Die Panelteilnehmer:innen waren sich einig: Regulierung ist notwendig, darf aber nicht zum Innovationshemmnis werden. Unternehmen benötigen Klarheit und Verlässlichkeit, um ihre KI-Strategien langfristig auszurichten.
Weitere Impulse vom Summit
- Jonas Andrulis, CEO von Aleph Alpha, prognostizierte in seiner Keynote, dass bei vollständiger KI-Integration bis zu 70 % der Wissensarbeit automatisierbar sei.
- Dr. Thierry Bücheler warf einen historischen Blick auf die Technologieentwicklung und verglich die heutige KI mit der frühen Luftfahrt – ein Hinweis darauf, dass der „Durchbruch“ vielleicht noch bevorsteht.