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Schlagwort: Führungskräfte

Futures Thinking – Stöttner beim Vodafone Future Day

Beim Vodafone Future Day sprach Carina Stöttner darüber, warum Zukunftsdenken heute zu einer zentralen Führungsdisziplin wird – und was uns oft daran hindert. Unser Gehirn, so erklärte sie, neige dazu, kurzfristig zu denken und Risiken stärker wahrzunehmen als Chancen – ein Mechanismus, der strategisches Handeln in unsicheren Zeiten erschwert.

In ihrer Arbeit mit Führungskräften gehe es daher nicht darum, Zukunft zu prognostizieren, sondern zu lernen, mit Unsicherheit umzugehen – denn diese wird bleiben. Sie zeigte, welche kognitiven Tendenzen (wie der Negativitäts-Bias) unser Denken über die Zukunft beeinflussen, wie weit wir sinnvoll vorausblicken sollten, und warum Szenariodenken ein wirksames Werkzeug ist, um Komplexität handhabbar zu machen.

Zukunft, so Stöttner, sei kein Fixpunkt, sondern ein Denkraum: Wer mehrere mögliche Zukünfte entwirft, statt an einer Wahrheit festzuhalten, gewinnt Handlungsfähigkeit zurück.

Zuvor gab Prof. Heiko von der Gracht einen Einblick in die wissenschaftliche Seite der Foresight-Arbeit. Er machte deutlich, dass Zukunftsforschung keine Wahrsagerei ist, sondern auf systematischer Beobachtung, Szenarien und Signalinterpretation beruht. Zukunft, so von der Gracht, entstehe nicht zufällig – sie lasse sich methodisch erkunden, indem man Trends, Wildcards und mögliche Brüche strukturiert analysiert.

Warum brauchen Unternehmen eine Strategie und wie hilft Foresight dabei?

Strategiearbeit ist kein Selbstzweck. Sie liefert Orientierung in einer Welt, die sich immer schneller und unvorhersehbarer verändert.

Als Foresight-Strategin begleite ich Unternehmen dabei, ihre Strategie nicht nur aus der Vergangenheit, sondern aus möglichen Zukünften heraus zu entwickeln – und so resilienter, fokussierter und wirksamer zu agieren.

Warum Strategieplanung unverzichtbar ist

Der Zweck von Strategieplanung und -entwicklung besteht darin, eine klare, langfristige Ausrichtung für das Unternehmen zu schaffen – als verbindliches Zielbild, aber auch als flexibler Handlungsrahmen in unsicheren Zeiten.

Eine gute Strategie ermöglicht es:

  • den Kurs bei Veränderungen nicht zu verlieren,
  • Chancen rechtzeitig zu erkennen und zu nutzen,
  • Risiken frühzeitig zu identifizieren,
  • interne Ressourcen gezielt einzusetzen,
  • und die Organisation um eine gemeinsame Vision herum zu koordinieren.

Doch in komplexen Umfeldern reicht klassische Planung oft nicht mehr aus. Hier kommt Corporate Foresight ins Spiel.

Wie Corporate Foresight Strategiearbeit erweitert

Foresight-Methoden helfen, über das Offensichtliche hinauszudenken:
Sie machen Trends, Unsicherheiten und mögliche Wendepunkte frühzeitig sichtbar – und erlauben es, daraus robuste, zukunftsorientierte Strategien zu entwickeln.

Ich arbeite mit Unternehmen an genau dieser Schnittstelle: Wo aus Szenarien Strategie wird.

Dazu nutze ich u. a. Methoden wie:

  • Szenarioentwicklung
  • Backcasting
  • Causal Layered Analysis
  • Delphi-Befragungen

Ziel ist es, realistische, wünschenswerte Zukunftsbilder zu entwickeln – und den Weg dorthin systematisch rückwärts zu planen.

Überblick: Strategieansätze und ihre Erweiterung durch Foresight

Foresight-basierte Strategieplanung

In einem mehrstufigen Prozess erarbeiten wir:

  1. Relevante Trends, Treiber und Unsicherheiten (z. B. mittels Delphi oder STEEP-Analyse)
  2. Szenarien, die verschiedene mögliche Entwicklungen durchspielen
  3. Ein Zukunftsbild, das als Nordstern dient
  4. Eine Strategie rückwärts aus der Zukunft (Backcasting) – mit konkreten Handlungsoptionen für heute

Diese Methode hilft Unternehmen, Zukunft aktiv zu gestalten, statt nur zu reagieren.

Hoshin Planning

Der aus Japan stammende Ansatz verbindet Vision, Strategie und operative Umsetzung durch klare Zielkaskaden.

Ich unterstütze Unternehmen dabei, ihr langfristiges Zukunftsbild – entwickelt auf Basis von Foresight – in strategische Initiativen zu übersetzen und diese in der Organisation zu verankern.

Mintzberg-Strategiebrücke

Diese Methode betrachtet Strategie aus sieben Blickwinkeln (Vergangenheit, Gegenwart, Mitbewerber, Systemumfeld, Zukunft, Unbekanntes, Umsetzung).

Corporate Foresight wirkt hier vor allem auf den Blick nach vorn und darüber hinaus – mit Szenarien, die unerwartete Entwicklungen einbeziehen und neue Denk- und Handlungsräume öffnen.

Strategisches Dreieck

Hier geht es um die Balance zwischen UnternehmensmehrwertMarktpositionierung und Kund:innenbedürfnissen.

Foresight erweitert dieses Modell, indem es zeigt, wie sich Märkte und Zielgruppen langfristig verändern könnten– etwa durch technologische oder gesellschaftliche Entwicklungen.

Blue Ocean Strategy

Statt im Wettbewerb zu bestehen, zielt dieser Ansatz auf die Erschließung neuer Märkte („blaue Ozeane“).

Foresight hilft, diese zukünftigen Räume frühzeitig zu erkennen: Mit Zukunftsbildern, Kundenanalysen und systematischer Szenarioentwicklung unterstütze ich Unternehmen dabei, heute in die Innovationsräume von morgen zu investieren.

Porter-Wettbewerbsstrategie

Ob Kostenführerschaft, Differenzierung oder Nische – Porters Matrix ist ein Klassiker.

Foresight ergänzt diesen Ansatz um eine zukunftsgerichtete Komponente: Wie entwickeln sich Wettbewerb und Kundennutzen in den nächsten 10 Jahren?
So wird aus kurzfristiger Wettbewerbsvorteil nachhaltige strategische Relevanz.

EKS-Strategie (Engpasskonzentriert)

Die Fokussierung auf einen klar definierten Engpass – wie ihn die EKS-Strategie empfiehlt – wird durch Foresight zukunftsfähig erweitert:

In Delphi-Studien und Szenarien analysieren wir, welche Engpässe, Bedürfnisse und Nutzenerwartungen die Kund:innen von morgen haben – und wie Ihr Unternehmen diese frühzeitig adressieren kann.

Strategie aus der Zukunft heraus denken

Alle genannten Ansätze haben ihre Stärken. Doch gerade in einer komplexen, unsicheren Welt reicht es nicht, nur nach Effizienz und Marktlogik zu handeln.

Zukunftsorientierte Strategie entsteht dort, wo Unternehmen bereit sind, systematisch über den Tellerrand hinauszudenken.

Die Verbindung von Foresight und Strategieentwicklung eröffnet neue Möglichkeitsräume – und macht Organisationen widerstandsfähiger, mutiger und klarer ausgerichtet.

Möchten Sie Foresight in Ihre Strategiearbeit integrieren?

Ich begleite Unternehmen, Führungsteams und Entscheider:innen dabei, Strategie nicht aus der Vergangenheit, sondern aus der Zukunft heraus zu denken – strukturiert, wirksam und emotional verankert.