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Zukunft der Stahl-Industrie – Carina Stöttner als Auftakt-Speakerin auf der Handelsblatt Jahrestagung

Im März durfte ich die Handelsblatt Jahrestagung „Zukunft Stahl 2025“ mit dem Vortrag: „Szenarien für eine zukünftige Industrie“ eröffnen. Dabei habe ich einen fundierten Ausblick auf mögliche Zukünfte der Industrie und die Konsequenzen für die Stahlbranche gegeben.

Die Forschung dazu finden Sie auf der Website von Themis Foresight.

Zukunft Stahl: Drei Szenarien für die Industrie von morgen

Kennen Sie den Normalitäts-Bias?
Er beschreibt unsere Tendenz, zu glauben, dass alles so bleibt, wie es ist. Besonders deutlich zeigt sich dieser Denkfehler kurz vor Naturkatastrophen – etwa bei Hurricanes. Vielleicht haben Sie sich auch schon einmal gefragt: Warum bleiben Menschen in ihren Häusern, obwohl alle Prognosen eindeutig zeigen, dass ein Hurricane kurz davorsteht, über sie hinwegzufegen? Es ist dieses Verharren in der Phase des Leugnens: „Mich wird es schon nicht treffen.“ Oder: „So schlimm wird’s schon nicht.“

Genau diese Haltung führt dazu, dass wir Risiken unterschätzen – und sie beeinflusst unser Handeln in der Zukunft.

Wenn wir uns anschauen, wer in Zeiten von Krisen und Umbruch überlebt – Unternehmen wie Einzelpersonen –, dann zeigt sich ein klares Muster: Drei Phasen sind entscheidend.

Phase eins ist das Aufwachen – das Überwinden des Normalitäts-Bias. Ich denke, diese Phase haben wir alle längst durchlebt. Nach Corona, Energiekrise und geopolitischen Turbulenzen der letzten Jahre wissen wir: Die Welt verändert sich – und wir müssen uns mit ihr verändern.

Phase zwei ist die Planungsphase. Die entscheidende Phase. Wer erst dann eine Exit-Strategie entwickelt, wenn der Hurricane bereits das eigene Haus trifft, hat schlechte Karten. Für die Wirtschaft gilt dasselbe.

Phase drei ist das Handeln – auf Basis eines durchdachten Plans.

Ich möchte Sie einladen, tiefer in diese zweite Phase einzutauchen: das Denken in Szenarien. Denn anders als ein Hurricane ist die Welt der Industrie nicht linear vorhersehbar. Deshalb ist das berühmte Was-wäre-wenn so wichtig. Ich und meine Mit-Autoren haben vier Zukunftsszenarien für die deutsche Industrie entwickelt. Drei davon stelle ich Ihnen heute vor.

Aber vorab: Es geht nicht darum, exakt vorherzusagen, welche Zukunft eintreten wird. Kein Zukunftsforscher kann das. Es geht vielmehr darum, auf Basis wissenschaftlicher Methoden mögliche Entwicklungen durchzuspielen. Um vorbereitet zu sein.

Lassen Sie uns gemeinsam ins Jahr 2045 springen – 20 Jahre voraus.


Szenario 1: Deep Tech Deutschland

Wer erinnert sich an Daniel Düsentrieb? Ein genialer Tüftler mit Weitblick. Genau diesen Typus Mensch braucht es in diesem Szenario – kombiniert mit einem Dagobert-Duck-Mindset: unternehmerisch, visionär, erfindungsreich.

Deutschland hat sich in diesem Zukunftsbild zu einem führenden Deep-Tech-Standort entwickelt. Möglich wird das zum Beispiel durch neue Investitionen in Sicherheit und Verteidigung – denn historisch gesehen kamen viele große Innovationen aus der militärischen Forschung.

Heute basieren rund zwei Drittel unseres industriellen Umsatzes auf drei Branchen. Doch was, wenn sich das wandelt? Wenn 2045 ein Drittel des Umsatzes aus ganz neuen Industrien kommt – etwa Robotik, Biotechnologie, Nano- oder Quantentechnologie?

Was ist Deep Tech?
Es geht nicht nur um inkrementelle Verbesserungen, sondern um radikale Durchbrüche. Neue Technologien entstehen aus fundamentaler Forschung – mit Lösungen für globale Herausforderungen wie den Klimawandel.

Dafür braucht es echte Partnerschaften – auf Augenhöhe. Beispielsweise mit Ländern wie Kenia, um klimaresistente Pflanzen zu entwickeln und gemeinsam vor Ort zu testen.

Was bedeutet das für die Stahlindustrie?
Der Bedarf an Hightech-Stahl steigt:

  • für Medizintechnik
  • für Raumfahrt
  • für Wasserstofftechnologien
  • für Batterien

Klimaneutralität ist in diesem Szenario Standard. Innovation bedeutet hier nicht bloß Effizienzsteigerung, sondern Materialrevolution. Stahl wird neu gedacht – in seinen Eigenschaften, Anwendungen und Herstellungsverfahren. Die Industrie entwickelt ultraleichte, hitzebeständige oder magnetisch optimierte Legierungen. 3D-gedruckter Stahl ist genauso Realität wie nanooptimierte Werkstoffe mit völlig neuen Funktionalitäten. Doch: Der Wettbewerb ist hart. Neue Materialien und Anbieter drängen auf den Markt.


Szenario 2: Designed in Germany, Produced in the World

Was steht auf der Rückseite Ihres iPhones oder Ihrer AirPods? Designed in California, Assembled in China. Dieses sogenannte „Apple-Modell“ ist der Kern dieses Szenarios. Deutschland bleibt stark in Forschung, Entwicklung und Design – doch die Produktion findet global und vor allem außerhalb Deutschlands statt.

Diese Entwicklung kennen wir bereits aus der Textilindustrie. Früher ein starker Sektor in Deutschland, heute hochspezialisiert in Nischen wie technischen Textilien oder reduziert auf die Marke, wie bei Adidas, die hier Marketing und Design haben, aber anderswo produzieren. Ähnliches könnte auch anderen Branchen bevorstehen.

Für die Stahlindustrie bedeutet das: Viele große Kunden verlagern ihre Fertigung näher an Zielmärkte. Wer mithalten will, muss selbst international präsent sein – mit eigenen Produktionsstandorten. Innovation heißt dabei vor allem: gezielte Optimierung. Unternehmen verbessern entweder ihre Produkte technologisch – etwa durch hochspezialisierte Legierungen oder CO₂-reduzierte Herstellungsverfahren – oder sie entwickeln ihr Geschäftsmodell weiter. Die Industrie könnte sich hier zunehmend tertiarisieren und somit zur Dienstleisterin werden. Stahl-as-a-service sozusagen. 


Szenario 3: Europäische Regional-Industrie

Ein protektionistisches Europa als Reaktion auf eine zunehmend abgeschottete Welt. Die USA machen es vor – Europa zieht nach. Begriffe wie Reshoring oder Nearshoring werden Teil unseres Alltags. „Make Europe Great Again“ ist die Denkweise, die sich etabliert hat.

In dieser „europäischen Regionalindustrie“ verlagert sich Produktion zurück in die EU oder in angrenzende Länder. Doch das bedeutet auch: Ressourcen sind knapper, Designansprüche sinken, Pragmatismus gewinnt.

Hier kommt eine andere Art Tüftler ins Spiel – denken Sie an James Dyson, der den Föhn neu erfand. In diesem Szenario geht es um clevere Lösungen mit begrenzten Mitteln. Innovation bedeutet hier nicht, die Welt im Kern zu denken, sondern buchstäblich, das Rad buchstäblich neu zu erfinden. Ganz im Sinne von: Wie baut man ein Fahrrad ohne Aluminium?

Für die Stahlindustrie heißt das:

  • Die existierende Kundenbasis schrumpft, da exportstarke Branchen wie die Autoindustrie unter Druck geraten.
  • Gleichzeitig entstehen neue Chancen – z. B. durch europäische Halbleiterwerke oder Infrastrukturprogramme.
  • Rohstoffe werden teurer und knapper, aber: weniger Konkurrenz durch globale Anbieter.

Zusammenfassung: Risiken & Chancen

Risiken:

  • Verlust traditioneller Industriekunden
  • Rückgang der Nachfrage nach Massenstahl
  • Rohstoffknappheit und Preissteigerungen
  • Neuer Technologiewettbewerb, insbesondere im Deep-Tech-Bereich

Chancen:

  • Wachstum durch Spezialisierung und Hightech-Produkte
  • Wachstum durch neue Geschäftsmodelle („X-as-a-service“)
  • Grüner Stahl als Premiumsegment
  • Neue Nachfrage durch Rückverlagerung und Infrastruktur
  • Weniger internationaler Preisdruck im protektionistischen Szenario

Wenn wir also an den Anfang zurückkehren: Der Normalitäts-Bias ist trügerisch. Nichts bleibt, wie es ist. Aber: Wer die Risiken erkennt und Chancen aktiv gestaltet, kann die Zukunft mitbestimmen.

In diesem Sinne: Bleiben Sie wach, bleiben Sie mutig – und handeln Sie vorausschauend.

Gerne biete ich diese Keynote auch für Ihr Event mit Ableitungen für Ihre Industriebranche an.

OxG – Carina Stöttner bei Google in Hamburg

Was passiert, wenn zwei der stärksten Player in den Bereichen Handel und Technologie – die Otto Group und Google – zu einer gemeinsamen Veranstaltung über Digitalisierungstrends und Marketingstrategien einladen? Dann geht es nicht nur um Technik, sondern vor allem um eines: Zukunftskompetenz.

Begleitet wurde das Event vom Impuls von Carina Stöttner, Foresight-Expertin. In ihrem Beitrag zeigte sie auf, wie Unternehmen systematisch über Zukunft nachdenken können – jenseits von Trends und kurzfristigen Prognosen.

5 Wege, über Zukunft nachzudenken – Foresight im Unternehmensalltag

Carina Stöttner präsentierte in ihrer Rede fünf konkrete Wege, wie Unternehmen Foresight-Methoden in ihren Alltag integrieren können. Dabei ging es nicht nur um Tools, sondern vor allem um neue Denkmuster.

Zukunft der Industrie 2045: Vier Szenarien für Arbeit, Standort und Technologie

Wie sieht die Industrie in Deutschland im Jahr 2045 aus – und was bedeutet das für die Arbeit im industriellen Kontext? Diese zentrale Frage stand im Fokus der neuen Studie „Zukunftsszenarien für die Industrie und Industriearbeit in Deutschland“, die von Themis Foresight gemeinsam mit den Partnern SüdwestmetallDeutsche Bahn und Perthex entwickelt wurde.

In einer Abschlussveranstaltung mit über 60 Vertreter:innen aus Industrie, Bildung, Gewerkschaften und Politik wurden die Ergebnisse präsentiert – und ihre Bedeutung für Unternehmen, Beschäftigte und politische Entscheidungsträger:innen diskutiert.

Vier plausible Szenarien für Deutschlands industrielle Zukunft

Die Studie skizziert vier Szenarien, die verschiedene politische, technologische und gesellschaftliche Entwicklungen integrieren. Sie bieten Orientierung für strategische Entscheidungen unter Unsicherheit:

1. Deeptech Deutschland

Deutschland wird zum weltweiten Zentrum hochspezialisierter Technologie- und Deeptech-Innovationen. Forschung und Entwicklung boomen, während automatisierte Prozesse einfache Tätigkeiten ersetzen. Gefragt sind „New Collar Worker“ – hochspezialisierte Fachkräfte mit technischem Know-how und digitaler Kompetenz.

2. Designed in Germany, Made in the World

Deutschland bleibt Innovationsführer, aber Produktionskapazitäten wandern zunehmend ins Ausland ab. Wertschöpfung entsteht vor allem durch Design, Forschung und Entwicklung. Der industrielle Kern schrumpft, dafür wächst die Abhängigkeit von globalen Lieferketten – mit neuen Risiken.

3. Europäische Regional-Industrie

Die Industrie konzentriert sich auf resiliente, europäische Wertschöpfungsketten. Nachhaltigkeit und regionale Produktion stehen im Fokus. Handwerkliche und manuelle Tätigkeiten gewinnen wieder an Bedeutung, da nicht alle Prozesse automatisierbar sind.

4. Local-for-Local-Industrie

Die Industrie wird dezentraler: Produktion findet lokal statt, um regionale Märkte gezielt zu bedienen. In Europa führt das zu einer starken Automatisierung und einer steigenden Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften. Niedrigqualifizierte Tätigkeiten entfallen zunehmend.

Foresight als strategisches Werkzeug für Unternehmen

Szenarien helfen Unternehmen, sich auf unterschiedliche Zukunftsoptionen vorzubereiten und Unsicherheiten zu navigieren. Sie sind keine Prognosen, sondern ermöglichen es, strategische Weichenstellungen frühzeitig zu treffen“,
erklärt Carina Stöttner, Geschäftsführerin von Themis Foresight und eine der führenden Rednerinnen für Industrie, Technologie und Zukunft.

Im Rahmen einer Podiumsdiskussion wurden die Szenarien von Vertreter:innen aus Wirtschaft, Verbänden und Forschung intensiv diskutiert – u. a. mit Barbara Resch (IG Metall), Dr. Joachim Schulz (Südwestmetall), Hanno Hoehn (MANN+HUMMEL Group) und Prof. Dr. Hubertus Bardt (IW Köln). Die Moderation übernahm Jan David Ott (Themis Foresight).

Industriearbeit 2045: Wandel braucht Orientierung

Ob Automatisierung, Standortpolitik oder neue Kompetenzanforderungen – die industrielle Arbeitswelt steht vor einem fundamentalen Wandel. Foresight-gestützte Szenarien liefern nicht nur Denkanstöße, sondern sind praktische Instrumente für strategische Personalplanung, Innovationspolitik und Bildungsstrategien.


Carina Stöttner – Rednerin für Zukunft der Industrie und Industriearbeit
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ESE-Kongress 2024: Carina Stöttner nimmt die Embedded-Software-Branche mit auf eine Zeitreise ins Jahr 2040

Wie wird sich die Embedded-Software-Branche bis 2040 verändern? Welche technologischen, gesellschaftlichen und geopolitischen Entwicklungen beeinflussen die nächste Generation von Softwarelösungen in Industrie und Dienstleistung? Diese und weitere Fragen stehen im Zentrum der Eröffnungs-Keynote von Carina Stöttner, Zukunftsforscherin und Geschäftsführerin des Thinktanks Themis Foresight, beim ESE-Kongress 2024.

Am 3. Dezember 2024 eröffnet sie mit ihrem Vortrag „Zeitreise in die Zukunft – Chancen und Risiken für die Software-Branche“ die größte Fachveranstaltung für Embedded Systems im deutschsprachigen Raum.


Embedded Software 2040: Was kommt auf uns zu?

Carina Stöttner nimmt die Kongressteilnehmer:innen mit in mögliche Zukünfte der Software-Entwicklung. Dabei geht es nicht um technische Details allein, sondern um das große Ganze:

  • Wie verändern sich globale Wertschöpfungsketten?
  • Welche Rolle spielen Resilienz, digitale Souveränität und energieeffiziente Systeme?
  • Und wie entwickeln sich Kundenbedürfnisse in der Industrie, im Mobilitätssektor oder in der Medizintechnik?

Fünf zentrale Treiber für die Zukunft der Embedded-Branche

In ihrer Keynote beleuchtet Stöttner unter anderem folgende Transformationsfelder:

  1. Systemische Komplexität: Embedded Software wird zum Rückgrat vernetzter, autonomer Systeme. Modularisierung und Echtzeitfähigkeit werden strategische Erfolgsfaktoren.
  2. Energie und Ressourcen: Energieeffizienz und langlebige Softwarearchitekturen werden Pflicht – auch aus regulatorischer Sicht.
  3. Regulatorik & Sicherheit: Geopolitische Spannungen und neue Cyberrisiken erfordern robuste Governance-Ansätze.
  4. New Work & Fachkräftemangel: Arbeitswelten verändern sich – Teams müssen remote, agil und interdisziplinär arbeiten können.
  5. Zukunftsmärkte & Kundenbedürfnisse: Embedded Software muss sich stärker an Use Cases orientieren, die jenseits der klassischen Industrie entstehen – etwa in Gesundheit, Bildung oder Klimatechnologie.

#CRX24: Carina Stöttner diskutiert mit Otto-CEO Birken über Klima-Transformation

Am 24. September 2024 startete die zweite Corporate Responsibility Experience der Otto Group – kurz #CRX24 – mit zwei hochkarätigen Panel-Talks zu einem der drängendsten Themen unserer Zeit: Wie kann Klimatransformation gelingen, wenn Klimamüdigkeit und Regulierungsdruck zunehmend zur Herausforderung werden?

Mit dabei war unter anderem Carina Stöttner. Gemeinsam mit führenden Vertreter:innen aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Medien diskutierte sie Wege, wie Verantwortung, Motivation und Zukunftsoptimismus zusammengebracht werden können.


„Klimatransformation muss wirtschaftlich sein“ – Carina Stöttner auf dem Podium

Im ersten Panel diskutierten:

  • Alexander Birken, CEO der Otto Group
  • Carolin Stüdemann, CEO von Viva con Agua
  • Marina Beermann, Stiftungsnetzwerk Cociety
  • Carina Stöttner, Themis Foresight
  • Jens Schröder, Wissenschaftsjournalist

Carina Stöttner betonte die Notwendigkeit, neue wirtschaftliche Rahmenmodelle zu entwickeln – jenseits von bloßer Regulierung oder Anreizsystemen.

„Wir brauchen ein gemeinsames Zielbild, das Menschen verbindet, anstatt sie zu spalten. Klimatransformation darf kein Projekt der Angst sein, sondern eines der Gestaltung und Perspektive.“

Sie forderte, wirtschaftliche und soziale Nachhaltigkeit integriert zu denken, um soziale Spannungen zu vermeidenund langfristige Stabilität zu schaffen. Auch der Gedanke institutioneller Brückenbildung – etwa zwischen Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft – sei entscheidend, um Zukunftsbilder gemeinschaftlich zu entwerfen und umzusetzen.


Fazit: Zukunft braucht Zusammenarbeit – und neue Narrative

#CRX24 zeigte deutlich: Klimatransformation ist mehr als Technik und Regulierung – sie ist auch ein kulturelles und kommunikatives Projekt. Positive Zukunftsbilder, echte Dialoge und intersektorale Allianzen sind entscheidend, um Klimamüdigkeit entgegenzuwirken und nachhaltige Strategien in Unternehmen wirksam zu verankern.


Carina Stöttner – Foresight-Expertin und Speakerin für Nachhaltigkeit, Transformation und Zukunftskompetenz

Carina Stöttner auf dem Handelsblatt Wasserstoff-Gipfel 2023: Innovation, Standards und wirtschaftlicher Mehrwert durch grüne Energie

Beim Handelsblatt Wasserstoff-Gipfel im Mai 2023 diskutierten führende Köpfe aus Industrie, Politik und Technologie über die Rolle von grünem Wasserstoff für die Klimatransformation – und darüber, wie Deutschland zum globalen Innovationsmotor werden kann.
Mit auf dem Panel: Carina Stöttner, als Foresight-Expertin, gemeinsam mit Uwe Kerkmann, Geschäftsführer des H2UB. Moderiert wurde das Gespräch von Kevin Knitterscheid.

Innovation neu denken: Standards setzen, Zukunft gestalten

Carina Stöttner betonte, dass es bei der Transformation nicht nur um die Energieform selbst gehe – sondern um die Art, wie wir sie industriell gestalten:

„Es geht nicht nur darum, Wasserstoff zu nutzen – sondern darum, wie wir bei jeder Innovation, jedem Bauteil, jedem Ventil, das für Wasserstoff geeignet ist, weltweit Standards mitdefinieren.“

Jede Komponente, die in Deutschland entwickelt und hergestellt wird, sei ein Hebel: für wirtschaftliche Teilhabe, für Technologieexporte – und für eine aktive Rolle Deutschlands im globalen Wasserstoffmarkt.

Wasserstoff als Teil einer umfassenden Klimatransformation

Die Diskussion machte deutlich: Wasserstoff ist nicht die alleinige Lösung, sondern ein zentraler Baustein in einem größeren Systemwandel.
Klimatransformation muss über die reine grüne Energieversorgung hinaus gedacht werden – hin zu neuen Produktions-, Innovations- und Wertschöpfungsmodellen.

„Die entscheidende Frage ist nicht nur: Wie wird ein Produkt grün? Sondern: Wie wird es grün UND wirtschaftlich relevant?“, so Stöttner.

Industrie als Pionier – Beispiel Salzgitter

Besonderes Augenmerk wurde auf Salzgitter AG und CEO Gunnar Groebler gelegt. Als eines der ersten Unternehmen in Deutschland setzt Salzgitter konsequent auf wasserstoffbasierte Stahlproduktion – ein Signal für die gesamte Branche.

„Wenn Unternehmen wie Salzgitter mutig vorangehen, übernehmen sie eine Vorreiterrolle – technologisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich“, betonte Stöttner.

Fazit: Zukunft durch Innovation gestalten

Der Wasserstoff-Gipfel machte deutlich: Wenn Deutschland im globalen Wettbewerb bestehen will, braucht es mehr als nur saubere Energiequellen. Es braucht kluge Industriepolitikmutige Unternehmen – und Visionäre, die über klassische Lösungsräume hinausdenken.

Dubai Future Forum 2024: Carina Stöttner bei der größten Zukunftskonferenz der Welt

Was passiert, wenn über 100 führende Zukunftsforscher:innen, Strateg:innen und Technologiepioniere aus allen Teilen der Welt zusammenkommen, um die großen Fragen der kommenden Jahrzehnte zu diskutieren? Genau das erlebte Carina Stöttner beim Dubai Future Forum 2024 – der größten Zukunftskonferenz der Welt.

Veranstaltet im ikonischen Museum of the Future, versammelte das Event über 2.500 Teilnehmende, 150+ Speaker und 100+ führende Organisationen aus über 100 Ländern. Damit festigte sich Dubai nicht nur als globaler Hub für technologische und gesellschaftliche Innovation, sondern auch als Impulsgeber für globale Zukunftsstrategien.

Einblicke in die vier großen Themen des Forums

Das Dubai Future Forum 2024 gliederte sich in vier zentrale Themenbereiche – mit dem Ziel, Lösungsansätze für die drängendsten Herausforderungen unserer Zeit zu entwickeln:

1. Futuring Nature

Im Fokus standen naturbasierte Lösungen angesichts des eskalierenden Klimawandels. Die Zahlen sprechen für sich: Über 1,2 Milliarden Menschen könnten bis 2050 durch Umweltkatastrophen vertrieben werden. Lösungen wie Mangroven und Korallenriffe wurden als entscheidende Schutzmechanismen vorgestellt.

„Über 50 % des globalen BIP hängen direkt von natürlichen Ressourcen ab.“ – Emirates Nature-WWF

2. Empowering Generations

Wie bilden wir die nächste Generation für eine komplexe, technologische Zukunft aus?
Alternative Bildung, außerschulische Programme und Zugangsgerechtigkeit standen im Zentrum. Die ägyptische Astronautin Sara Sabry appellierte eindringlich:

„Wir müssen jungen Menschen Perspektiven in ihren Heimatländern bieten, um den Brain Drain zu stoppen.“

3. Optimising Health

KI und Biotechnologie revolutionieren die Medizin: Digitale Zwillingepersonalisierte Behandlungen und Epigenetikwurden als Schlüsseltechnologien der Zukunft vorgestellt. Die Schnittstelle zwischen Gesundheitsversorgung und Datenethik war ein zentrales Thema.

4. Transforming Humanity

Wie verändert Technologie unsere Gesellschaftsstruktur und unser Selbstverständnis?
Von der Vision eines KI-gesteuerten CEO bis zum Vorschlag, das BIP durch Indikatoren wie Wohlbefinden und Nachhaltigkeit zu ersetzen, wagte das Forum einen mutigen Blick nach vorn.

„Wir müssen lernen, in Generationen statt Quartalen zu denken.“ – Anne Beate Hovind


Zukunft ist ein globales Projekt – und braucht neue Narrative

Carina Stöttner, Foresight-Expertin und gefragte Speakerin für Zukunft, Technologie und Transformation, war begeistert von der Vielfalt an Perspektiven:

„Das Forum zeigt: Zukunftsgestaltung ist längst ein globales Gemeinschaftsprojekt. Die Herausforderungen sind komplex, aber wir haben das Wissen – jetzt brauchen wir mehr Mut zur Umsetzung.“


Zahlen und Fakten zum Dubai Future Forum 2024

  • 2.500+ Teilnehmer:innen
  • 150+ Speaker
  • 70+ Sessions & Workshops
  • 100+ vertretene Länder und Organisationen
  • Zahlreiche Preisverleihungen, darunter die Dubai Foresight Awards
  • Launch bedeutender Programme wie das Dubai Future Experts Programme

Fazit: Dubai setzt Maßstäbe in globaler Zukunftsplanung

Das Dubai Future Forum 2024 war weit mehr als eine Konferenz – es war ein kollaboratives Zukunftslabor, das deutlich macht: Die Fragen von morgen verlangen schon heute nach interdisziplinärem Denken, internationaler Zusammenarbeit und visionärer Führung.

Carina Stöttner freut sich darauf, die gewonnenen Impulse in ihre Arbeit mit Unternehmen und Institutionen weltweit einzubringen.

Volle Zukunft voraus: Carina Stöttner als Keynote-Speakerin auf dem 5. Nexel Symposium

Am 1. Oktober 2024 fand das 5. Nexel Symposium des Netzwerks Qesar in Schwäbisch Hall statt – unter dem zukunftsweisenden Motto: „Volle Zukunft voraus“. Mit dabei: Carina Stöttner, Zukunftsforscherin, Foresight-Expertin und gefragte Keynote-Speakerin für Industrie, Transformation und Technologie.

Neben bekannten Persönlichkeiten wie Prof. Dr. Michael GroßRalf Bouffleur und Gert Hansen bot Carina Stöttner einen tiefgreifenden Blick in die Zukunft der Industrie – und auf die strategischen Fragen, die sich Unternehmen in den nächsten Jahrzehnten stellen müssen.

Drei Szenarien für die Industrie der Zukunft

In ihrer Keynote präsentierte Carina Stöttner drei industrieübergreifende Szenarien, die mögliche Entwicklungen bis 2045 beschreiben. Dabei beleuchtete sie nicht nur technologische Trends, sondern auch strukturelle und gesellschaftliche Rahmenbedingungen.

„Zukunft ist gestaltbar – aber nur, wenn wir sie heute schon mitdenken. Szenarien helfen, Komplexität greifbar zu machen und strategisch vorauszudenken“, so Carina Stöttner auf der Bühne.

Jedes Szenario bringt spezifische Herausforderungen und Chancen mit sich:

  • Wie lassen sich Technologien sinnvoll integrieren?
  • Welche neuen Kooperationsmodelle entstehen zwischen Branchen?
  • Und welche Fähigkeiten und Strukturen müssen Unternehmen aufbauen, um langfristig erfolgreich zu bleiben?

Relevanz für Schlüsselbranchen: Verpackung, Maschinenbau, Optik, Automotive, Chemie

Besonders spannend war der Transfer auf konkrete Branchen. Ob VerpackungsindustrieMaschinenbauOptikAutomobilindustrie oder Chemie – in allen Bereichen zeigt sich:

  • Agilität wird zur Überlebenskompetenz.
  • Technologiefrühaufklärung ist entscheidend.
  • Kooperation statt Konkurrenzdenken schafft neue Wertschöpfung.

Die Szenarien boten den Teilnehmer:innen praxisnahe Anregungen für die strategische Weiterentwicklung in Zeiten zunehmender Unsicherheit.


Foresight als Impulsgeber für Wandel

Das Nexel Symposium war nicht nur ein Ort für den fachlichen Austausch, sondern auch ein starker Impulsgeber für die Transformation ganzer Industriezweige. Die Beiträge von Carina Stöttner und anderen hochkarätigen Redner:innen machten deutlich: Zukunftsorientierung ist kein „Nice-to-have“, sondern eine unternehmerische Notwendigkeit.


Carina Stöttner – Keynote-Speakerin für Zukunft, Industrie und Foresight

Sie suchen eine Rednerin, die fundierte Inhalte mit inspirierender Klarheit verbindet?
Carina Stöttner bietet Keynotes zu Themen wie:

  • Zukunft der Industrie und Arbeit
  • Zukunft strategisch angehen!

Interview in „Technik in Bayern“: Carina Stöttner über Foresight, Angst und Zukunftskompetenz

Wie kann strategische Vorausschau Unternehmen und Gesellschaft dabei helfen, sich auf eine ungewisse Zukunft vorzubereiten? Welche Rolle spielen Kompetenzen, Narrative – und unser Umgang mit Technologie? Diese Fragen standen im Mittelpunkt eines aktuellen Interviews mit Zukunftsforscherin Carina Stöttner im Magazin „Technik in Bayern“ des VDI Bayern Nordostbayern.

Dr. Dina Barbian und Silvia Stettmayer führten das Gespräch mit Carina Stöttner, Geschäftsführerin des Thinktanks Themis Foresight. Das Interview bietet einen vielschichtigen Blick auf die Anwendung von Foresight-Methoden in Unternehmen und betont die Bedeutung von Zukunftskompetenz in Zeiten beschleunigten Wandels.


Foresight als strategischer Hebel – jenseits von Angst und Techno-Optimismus

Stöttner macht deutlich: Unternehmen, die Foresight gezielt einsetzen, schaffen sich einen Handlungsvorsprung. Es gehe dabei nicht um das Vorhersagen der Zukunft, sondern um die Fähigkeit, Zukunftsszenarien zu denken, Risiken zu erkennen – und Chancen aktiv zu gestalten.

„Angst ist ein schlechter Ratgeber. Zukunftsgestaltung braucht Offenheit, Lernfähigkeit und gemeinsame Zielbilder.“
– Carina Stöttner

Das Interview beleuchtet zudem, wie gesellschaftliche Paradigmen technologischen Entwicklungen eingeschrieben sind – exemplarisch etwa am Beispiel des Airbags als Ausdruck eines Sicherheitsversprechens. Gleichzeitig warnt Stöttner vor einem naiven Techno-Optimismus: Zukunft brauche mehr als technische Lösungen – sie brauche ethische, soziale und kulturelle Aushandlung.


Zukunftskompetenz als Schlüsselqualifikation der kommenden Dekaden

Ein zentrales Thema im Gespräch ist der Aufbau von Zukunftskompetenz: die Fähigkeit, mit Unsicherheit umzugehen, Wandel zu verstehen und Gestaltungsräume zu erkennen. Diese Kompetenz sei – laut Stöttner – eine der entscheidenden Erfolgsfaktoren für Unternehmen und Bildungssysteme bis 2040.


Weitere Beiträge und Perspektiven auf Zukunft

Neben dem Interview mit Carina Stöttner enthält die Ausgabe des Magazins weitere spannende Beiträge – etwa von Prof. Lothar Abicht – rund um Technologien der Zukunft, Arbeitswelt, Gesellschaft und Wandel. Ganz im Sinne des Zitats von Perikles:

„Es kommt nicht darauf an, die Zukunft vorauszusagen, sondern darauf, auf die Zukunft vorbereitet zu sein.“

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Carina Stöttner beim Handelsblatt KI Summit: Künstliche Intelligenz braucht Führung, Werte und Experimentierräume

Beim Handelsblatt KI Summit 2023 trafen sich führende Köpfe aus Wirtschaft, Technologie und Forschung, um über die Zukunft der künstlichen Intelligenz in Unternehmen zu diskutieren. Mitten im Diskurs: Carina Stöttner, Geschäftsführerin von Themis Foresight, Zukunftsforscherin und gefragte Rednerin für Technologie, KI und Foresight.

In einer hochkarätig besetzten Panel-Diskussion mit Mattias Ulbrich (CIO von Porsche) und Sven Mulder(Geschäftsführer SAP Deutschland) ging es um Chancen und Risiken, aber auch um die Voraussetzungen für eine verantwortungsvolle KI-Nutzung im Unternehmenskontext.

„KI braucht klare Rahmenbedingungen – technologisch, ethisch und kulturell. Nur dann kann sie wirklich produktiv und vertrauenswürdig sein.“
– Carina Stöttner

Foresight trifft Realität: KI braucht Führung und Mut zur Gestaltung

Die Diskussion machte deutlich: Die Implementierung von KI ist kein Selbstläufer. Es braucht Führungspersönlichkeiten, die sowohl technologische Visionen als auch ethische Leitlinien in die Unternehmensstrategie integrieren. Dabei betonte Carina Stöttner die Bedeutung von Experimentierräumen:

„Mitarbeitende müssen mitgenommen werden. Räume, in denen mit KI gearbeitet, gespielt und getestet werden darf, nehmen die Angst und bauen Vertrauen auf.“

Auch das Thema Angst vor KI war zentral: Weltuntergangsszenarien rund um eine „allmächtige Superintelligenz“ greifen laut Stöttner zu kurz. Es brauche vielmehr eine differenzierte Debatte über verschiedene Zukunftsszenarien der KI – und einen realistischen Blick auf Chancen, Grenzen und Gestaltungsspielräume.

EU AI Act – Innovation nicht ausbremsen

Ein weiteres zentrales Thema war der geplante EU AI Act. Die Panelteilnehmer:innen waren sich einig: Regulierung ist notwendig, darf aber nicht zum Innovationshemmnis werden. Unternehmen benötigen Klarheit und Verlässlichkeit, um ihre KI-Strategien langfristig auszurichten.

Weitere Impulse vom Summit

  • Jonas Andrulis, CEO von Aleph Alpha, prognostizierte in seiner Keynote, dass bei vollständiger KI-Integration bis zu 70 % der Wissensarbeit automatisierbar sei.
  • Dr. Thierry Bücheler warf einen historischen Blick auf die Technologieentwicklung und verglich die heutige KI mit der frühen Luftfahrt – ein Hinweis darauf, dass der „Durchbruch“ vielleicht noch bevorsteht.